Curriculum Ästhetische Zahnmedizin

Kursbeschreibung

Während unsere Patienten noch vor 20 Jahren in der Regel mit Gold oder Amalgam zufrieden waren, stiegen mit den technischen Möglichkeiten auch die Ansprüche seitens der Patienten. Ästhetische Zahnmedizin ist jedoch nicht gleich Zähne bleichen und Veneers kleben, sondern es handelt sich vielmehr um ein gemeinsames Ganzes unterschiedlicher Sparten wie Zahnerhaltung, Prothetik, Parodontologie, Implantologie und Kieferorthopädie. Das Curriculum versucht dies im Sinne des Patientenwohls zu reflektieren.

Praxis der Komposite im Front- und Seitenzahnbereich (Dr. Lenhard)
Der Kurs beleuchtet alle Aspekte der modernen Kompositversorgung und gibt einen Ausblick in die Zukunft. Schichttechniken von der minimal-invasiven Füllung bis zum Höckerersatz und der anspruchsvollen Klasse-IV-Restauration werden Schritt für Schritt anhand zahlreicher klinischer Fälle vorgestellt und mit praktischen Übungen umgesetzt. Viele praktische Tricks und Tipps zur Präparationstechnik, Schichtung, Kontaktpunktgestaltung, Ausarbeitung etc. ergänzen den Kurs. Es werden klare Empfehlungen bezüglich geeigneter Matrizensysteme, Präparierinstrumente und Stopfinstrumente gegeben. Polymerisationslampen, Adhäsive und Komposite werden anhand wissenschaftlicher Daten analysiert und wichtige Eigenschaften zur Auswahl eines Materials erklärt. Neben dem korrekten Vorgehen werden im Rahmen des Kurses die häufigsten Fehler und Misserfolge, wie z. B. postoperative Überempfindlichkeit, wiederholter Füllungsverlust, Randverfärbungen analysiert und deren Vermeidung bzw. Korrektur erläutert.
Ziel: Optimierung der Komposittechnik unter Praxisbedingungen, Erlernen einer effizienten und erfolgreichen Schichttechnik im Frontzahnbereich

Zahnfarbene Seitenzahnrestaurationen – Keramik versus Komposit (Univ.-Prof. Frankenberger)
Dieses Modul beschreibt die Klinik der zahnfarbenen Seitenzahnrestauration mit den Unterthemen.
1x1 der Adhäsivtechnik, Kompositfüllung im Seitenzahnbereich, Präparation für keramische Einlagefüllungen, Adhäsives Befestigen und Postendodontische Versorgung
Ziel: Beherrschen der Adhäsivtechnik für zahnfarbene Restaurationen, Theorie mit Demonstrationen am Modell und Hands-on am Modell

Digitale Zahnheilkunde – der Weg zur modernen Zahnmedizin (Dr. Baresel)
Die Einführung intraoraler optisch- digitaler Erfassungsgeräte stellt eine logische Konsequenz des CAD/CAM Fertigungsprozesses, der mittlerweile in vielen Laboren Standard ist, dar. Die Genauigkeit der meisten am Markt verfügbaren Scanner ist auch im Ganzkieferbereich der analogen Abformung mindestens ebenbürtig, in manchen neueren Studien überlegen. Der Scan von großen restaurativen Arbeiten, Implantatsituationen oder zur Herstellung einer Aufbissschiene ist heute möglich. Wichtig hierbei ist ein abgestimmter Workflow mit dem zahntechnischen Labor. Dabei gibt es zwischen den am Markt verfügbaren Scannern deutliche Unterschiede. Diese bestehen vor allem in punkto Datenqualität, Scanstrategie, Handling oder Datenverfügbarkeit. Auch die Bauart der Scanner – Cartversion, Laptopvariante oder mobiler All-in-one Scanner – unterscheidet diese. Den „besten“ Intraoralscanner festzulegen ist somit nicht möglich, die Entscheidung für das ein- oder andere Modell hängt von vielen Faktoren ab und kann nur praxisbezogen entschieden werden.
Die Einführung neuer Techniken und Softwareoptionen machen den Intraoralscanner zu mehr als einer reinen Abformmaschine. So ist es möglich Kariesdiagnostik im Rahmen eines Scans durchzuführen, reale Kieferbewegungen aufzuzeichnen oder durch Überlagerung von Scans verschiedenen Datums Zahnbewegungen, Abrasionen, Schlifffacetten oder Rezessionen zu überwachen. Simulationen im Rahmen von Smile Design oder der Alignertherapie sind möglich. In naher Zukunft werden sicher softwareseitig noch viele neue Optionen eingeführt werden. Möglichkeiten wie diese erweitern das Spektrum der modernen Diagnostik aber auch die Möglichkeit der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten erheblich.
Es stellt sich heute sicher nicht mehr die Frage, ob Intraoralscanner sich durchsetzen werden, da die Vorteile auf der Hand liegen, es stellt sich lediglich die Frage, für welches der am Markt angebotenen Geräte man sich entscheidet.

Ästhetik in der Implantologie und implantologischen Prothetik (ZA Damaskos)
Erfolg in der Implantattherapie steht in direkter Beziehung zur präzisen restaurativen und chirurgischen Behandlungsplanung. Dies ist von spezieller Bedeutung für die Implantat-Therapie im ästhetischen Bereich. Fehler in der Diagnose, Behandlungsplanung und Ausführung der entsprechenden chirurgischen und prothetischen Maßnahmen können zu unbefriedigenden Ergebnissen für den Patienten und Behandler führen. Strukturierte und überlegte Behandlungsplanung und eine interdisziplinäre Koordination der verschiedenen Fachbereiche verbessert die klinischen Ergebnisse signifikant.

Moderne Behandlungskonzepte unter Einsatz neuer vollkeramischer Systeme (Univ.-Prof. Edelhoff)
Vollkeramische Restaurationsmaterialien werden in der Zahnheilkunde mittlerweile routinemäßig eingesetzt. Die hohe Innovationsrate bei den verfügbaren Materialien und der CAD/CAM-Technologie bis hin zur intraoralen Datenerfassung setzt jedoch ein besonderes Maß an Vorkenntnissen voraus. Die rasanten materialtechnischen Weiterentwicklungen haben auf dem Gebiet der Glas- und Oxidkeramiken sowie der Adhäsivtechnik zu völlig neuen Behandlungsmöglichkeiten geführt. Der Kursteilnehmer erhält anhand zahlreicher klinischer Beispiele ein Update zu den heutigen Einsatzmöglichkeiten modernster Materialien und Technologien von A wie Adhäsivtechnik bis Z wie Zirkoniumdioxid-Keramik.

  • Analytisches Wax-Up und Diagnostische Schablone
  • Umsetzung der Planung durch ein Team-Konzept in enger Zusammenarbeit von Zahnarzt - Zahntechniker
  • Provisorische Versorgungsmöglichkeiten als Testphase für die definitive Restauration
  • Auswahl der geeigneten Restaurationsmaterialien
  • Systematische werkstoffgerechte Präparation
  • Schablonen geführte Präparation
  • Step-by-Step Vorgehen bei der Rehabilitation komplexer Fälle
  • Klares Konzept für die adhäsive Eingliederung
  • Feinadjustierung der statischen und dynamischen Okklusion
  • Hands-on Teil mit Präparationsübungen

Ästhetik in der Kieferorthopädie (Univ.-Prof. Radlanski)
Eine erfolgreiche, ästhetisch anspruchsvolle zahnärztliche Behandlung erfordert in vielen Fällen eine kieferorthopädische Intervention. Voraussetzung dafür sind ein fundiertes kooperatives Wissen und gutes Timing zwischen den involvierten zahnärztlichen Fachdisziplinen. Minipins und „unsichtbare Zahnspangen“ ermöglichen auch für den ästhetisch anspruchsvollen erwachsenen Patienten alltagstaugliche Behandlungsansätze. Eine Zusammenarbeit bei Patienten mit craniomandibulären Dysfunktionen im Rahmen der präprothetischen Phase und nach einer erfolgreichen parodontologischen Behandlung ist häufig sinnvoll. Des Weiteren werden im Kursus diverse Konzepte des Lückenmanagements, das Management von traumatisierten Zähnen, unterschiedliche Ansätze zur Behebung frontaler Engstände bis hin zu innovativen Therapieansätzen wie die der kieferorthopädischen Feineinstellung nach Osteodistraktion erörtert.

Plastisch-ästhetische Parodontalchirurgie – Deckung freiliegender Wurzeloberflächen (Univ.-Prof. Ratka-Krüger, Dr. Schacher)
Lange Zähne mit freiliegenden Zahnhälsen sind ein ästhetisches Problem. Besteht außerdem die Gefahr einer Wurzelkaries auf der freiliegenden Zahnoberfläche, sind die Zähne stark überempfindlich oder ist aufgrund mukogingivaler Probleme keine adäquate Mundhygiene durchführbar? Ausgehend von der Prävalenz und der Ätiologie parodontaler Rezessionen werden die Indikationen zur Therapie unter Berücksichtigung spezieller Befunde und entsprechender prognostischer Wertungen vorgestellt. Neben den klassischen Verschiebetechniken werden vor allem Transplantationsverfahren mit Bindegewebe, aber auch regenerative Maßnahmen unter Verwendung von Schmelz-Matrix-Proteinen beschrieben und geübt. Abschließend erfolgt eine Betrachtung der verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten im Vergleich.

Kollegiales Abschlussgespräch (Univ.-Prof. Frankenberger)

Übergabe der Zertifikate

Foto: Univ.-Prof. Dr. Roland Frankenberger

Teilnahme an einzelnen Bausteinen auf Anfrage