Differenzialdiagnostik und Therapie der Klasse II

Differenzialdiagnostik und Therapie der Klasse II

Fr 14.03.2025 — Sa 15.03.2025
FOBI-KFO-Differenz
2501
849,00 €
ZA
8+1+8+1

Kursbeschreibung

Klasse II Befunde kommen häufig in der täglichen Praxis vor. Hinter den jeweiligen Erscheinungsbildern verbergen sich funktionell und morphologisch unterschiedliche Varianten der Klasse II. Ziel des Kurses ist es, diese differenzialdiagnostisch zu erfassen und individuell geeignete Behandlungswege aufzuzeigen.

Diagnostik
Eine unabdingbare Voraussetzung zur korrekten Behandlungsplanung ist die gesicherte Erfassung der Caput-Fossa-Relation in Zentrik. Diese ist durchgehend zu verifizieren, initial gegebenenfalls nach einer Relaxationsschiene, fortlaufend durch manuelle oder instrumentelle Funktionsanalyse.
Bei unseren Patienten spielt der Stand der Dentitionsentwicklung für den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns eine wichtige Rolle. Die Triage, ob und wann eine Behandlung einzuleiten ist, hängt von Faktoren ab, die der Behandler kritisch abwägen muss. So bietet sich im Wechselgebiss oftmals ein erweitertes Spektrum therapeutischer Maßnahmen an, was jedoch wesentlich vom hereditär vorgegebenen Wachstum abhängig ist. Der Einsatz funktionskieferorthopädischer Apparaturen Ist nur dann indiziert, wenn günstige Wachstumsvorgänge erwartet werden können. Die Wachstumsprognose, die für die Mandibula möglich ist, hat sich hierbei bewährt.
Aufschluss bieten Analysen als diagnostische Grundlage.
Die Diagnostik umfasst nach der Erstuntersuchung und Anamnese die Röntgenbild- und Modellbefundung. Wir erhalten insbesondere von der Individualisierten kephalometrischen Analyse Aufschluss über Gesichtstyp, dentoalveoläre, dentobasale und basale Relation. Wachstumsrichtung, Art und Ausmaß von Dysfunktionen sowie die prognostizierte Stellung der Inzisiven zum Behandlungsende sind von Interesse. Auf diese Vorgaben stützen sich sowohl die Behandlungsplanung als auch die Wahl der Behandlungsmittel.

Differenzialdiagnostik von Klasse II-Befunden

  • Analysen zur Erfassung des Charakters der Malokklusion
  • Angle Kl. II/1, Angle Kl.II/2, Hasund Kl.II/3
  • Wachstumsprognose
  • Frontzahnstellungsanalyse
  • Grenzen für eine rein kieferorthopädische Therapie

Einleitende Behandlung mit Funktionskieferorthopädie

  • Indikation/Kontraindikation
  • HANSA-Geräte
  • Aktivator
  • Bionator

Hauptbehandlung mit Straight-Wire Technik
Die von Hasund aus der Standard-Edgewise Technik weiterentwickelte Straight-Wire Technik ist über Grenzen hinaus bekannt und hat sich bewährt. Die Behandlung ist klar strukturiert und in Phasen eingeteilt, für die jeweils besondere Aufgaben aufgelistet sind. Es ist jederzeit möglich, anhand dieser „Checkliste“ den Stand der Behandlung nachzuvollziehen. Neben den besonderen Aufgaben gibt es auch durchgehend zu beachtende Aufgaben.
Von diesen hat die Verankerung besonders für die Klasse II während der gesamten Behandlung einen hohen Stellenwert.
Tritt während einer Behandlung ein sogenannter Verankerungsverlust auf, so führt dies zu einer längeren Behandlungszeit und erfordert den Einsatz eines „Verankerungsverlustpakets“.

Im Fokus stehen:

  • transversale Behandlungsaufgaben
  • vertikale Behandlungsaufgaben mit Besonderheiten bei offener und bei tiefer Basenrelation
  • sagittale Behandlungsaufgaben
  • bei Kombination mit gnathischer Chirurgie, Timing und interdisziplinäres Konzept mit MKG-Chirurgie

Retention und Überwachung

  • geeignete Retentionsgeräte
  • Langzeitstabilität
  • alterungsbedingte Veränderungen

Foto: Dr. K. Habersack