Hybridveranstaltung
„Therapie der Parodontitis - Was gibt es Neues in der Wissenschaft?“ (Univ.-Prof. H. Dommisch)
Parodontitis ist eine komplexe Entzündungserkrankung und zählt als chronische nicht-ansteckende Erkrankung zu den 6 häufigsten Erkrankungen des Menschen. Die Komplexität der Erkrankung in Bezug auf Ätiopathogenese und Therapie verlangt eine konsequente Forschung. In den vergangenen Jahren wurden umfassende Leitlinien zur Therapie entwickelt, welche helfen können, eine patientenindividuelle optimale Therapie zu gewährleisten. Darüber hinaus zeigen aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen neue potentielle therapeutische Ansätze zur alternativen bzw. adjunktiven Therapie der Parodontitis. Dieser Vortrag soll den aktuellen Stand der klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Forschung skizieren und die Frage beantworten, welche Bedeutung die Modulation der Entzündung in der Zukunft haben könnte.
Gerinnungshemmer in der Zahnmedizin (Prof. C. Walter)
Dem demographischen Wandel entsprechend nimmt die Zahl älterer Patienten in der Praxis zu. Wodurch auch die Zahl an Patienten mit zum Teil langen Medikamentenlisten zunimmt. Eine besonders für die Dentalhygiene wichtige Medikamentengruppe sind solche, die zu einer erhöhten Blutungsneigung führen, wie Thrombozytenaggregationshemmer oder auch Antikoagulantien. Beide Wirkstoffgruppen führen zu vermehrten und auch verlängerten Blutungsepisoden. In bestimmten Konstellationen kann eine professionelle Zahnreinigung kontraindiziert sein, da hierdurch schwer beherrschbare Blutungen induziert werden können.
Im Vortrag soll ein Abriss über die Blutgerinnung gegeben werden und welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können, bzw. wann man ggf. auch eher zurückhaltend vorgehen sollte, um den Patienten nicht zu gefährden.
Die Umsetzung der UPT in den Praxisalltag (N. Jüssen)
PA + GOZ/Analog + Versorgungsstrecke - was ist neu? (E. Parlak)
Der Abrechnungspart im Refresher-Kurs für erfahrene DentalhygienikerInnen, um ihr Wissen aufzufrischen und sich über aktuelle Trends, Best Practices und Fehlervermeidung in der Abrechnung zu informieren. Der Kurs umfasst Grundlagen der Abrechnung, Effizienzsteigerung, Herausforderungen und Lösungen.
Kursinhalte:
„Parodontitis und Mikrobiologie – Diagnose und medikamentöse Therapie – Gegenwart und Zukunft“ (Dr. L. K. Müller-Heupt)
Um die Anzahl der Keime in der parodontalen Tasche zu reduzieren, wird die subgingivale Instrumentierung angewendet, gegebenenfalls in Kombination mit der Anwendung von Antibiotika und Antiseptik. Dies führt evidenzbasiert zu messbaren Erfolgen - allerdings werden hierbei alle Bakterien reduziert und die Auswirkung auf die Dysbiose oder die Immunantwort findet indirekt statt.
Es gibt daher neue Ansätze, die eine Ergänzung zur nicht-chirurgischen Parodontaltherapie darstellen. Dazu gehören die Entwicklung selektiver antimikrobieller Wirkstoffe wie Sauerstoff, Ozon oder bestimmte Pflanzenextrakte. Auch Probiotika, Parabiotika und Postbiotika wurden untersucht, um die Eubiose zu fördern. Zusätzlich kann die Modulation der Wirtsreaktion, beispielsweise durch eine vollwertige Ernährung oder spezielle antientzündlich wirksame Substanzen, eine effektive ergänzende Therapie sein.
Auch im Bereich der Diagnostik ermöglicht die inzwischen kostengünstige Sequenzierung des Bakteriengenoms (anstelle der selektiven Anzüchtung bestimmter Parodontitiskeime) neue Einsichten in das patientenindividuelle Mikrobiom.
Der Vortrag gibt einen zusammenfassenden Einblick über neuartige Therapieoptionen und auch Diagnostika für die parodontale Therapie und was "state of the art" in der Praxis schon Anwendung finden kann.
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