Refresher 2025 für Dentalhygieniker/innen: Behandlung der Parodontitis – der Blick über den „Tellerrand“

Refresher 2025 für Dentalhygieniker/innen: Behandlung der Parodontitis – der Blick über den „Tellerrand“

Berlin

Fr 11.07.2025 — Sa 12.07.2025
FOBI-PX-DH-Re-2025
2501
485,00 €
DH

Kursbeschreibung

Am 11. und 12. Juli 2025 findet unser nächster DH-Refresher statt – als reine Präsenzveranstaltung mit kollegialem Austausch und begleitender Dentalausstellung bei sommerlichem Barbecue.

Möglichkeiten und Grenzen der antiinfektiösen Therapie (Prof. Dr. Henrik Dommisch)
Die Therapie der Parodontitis erfolgt in vier aufeinander aufbauenden Therapiestufen, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Die anti-infektiöse Therapie ist im Wesentlichen Inhalt der ersten und zweiten Therapiestufe und zielt auf die Reduktion des supra- und subgingivalen Biofilms ab. In diesem Vortrag wird der Schwerpunkt auf die zweite Therapiestufe gelegt – die Entfernung des subgingivalen Biofilms. Dabei werden Fragen zur subgingivalen Instrumentierung behandelt. Welche Empfehlungen gibt die Leitlinie für die effektive Entfernung des subgingivalen Biofilms? Welche adjuvanten Therapieoptionen sind verfügbar und wann sollten diese angewendet werden? Wie effektiv ist die subgingivale Instrumentierung in Bezug auf die Therapieziele? Diese und weitere Aspekte werden im Rahmen dieses Vortrages erörtert und diskutiert.

„Karies im Fokus: Früherkennung und Langzeitschutz für Dentalhygienikerinnen“ (Prof. Dr. Rainer Haak)
Kariöse Läsionen sind Teil des zahnmedizinischen Alltags – aber was haben sie mit der Parodontalbehandlung zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nichts. Doch das klinische Bild der Karies, ihre Häufigkeit und die Behandlungsstrategien haben sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Während früher viele Kariesläsionen direkt invasiv therapiert wurden, ermöglichen moderne Erkenntnisse und Therapieverfahren heute einen differenzierteren Ansatz.
Dieser Vortrag zeigt auf, wie Kariesprävention und Parodontalgesundheit zusammenhängen und welche modernen Techniken eine frühzeitige Karieserkennung ermöglichen. Sie erfahren, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Dentalhygienikerinnen und Zahnärztinnen die Mundgesundheit nachhaltig stärkt und das Risiko von Zahnverlust reduziert

Der Einsatz von Adjuvantien im Rahmen der Parodontitistherapie – sinnvoll oder nicht? (Prof. Dr. Clemens Walter)

Parodontale Erkrankungen sind multifaktorielle Erkrankungen. Das bedeutet es sind in aller Regel mehrere Faktoren für die Krankheitsentstehung und das Fortschreiten verantwortlich. Im Rahmen der Diagnostik gilt es daher diese individuell variablen Faktoren zu identifizieren und später in der personalisierten Therapie adäquat zu adressieren. Die Varianz der Krankheitsbilder führt demnach auch zu unterschiedlichen therapeutischen Überlegungen. Nicht alle möglichen Ansätze sind aber durch die entsprechende wissenschaftliche Beweislage ausreichend abgestützt. Die aktuellen Leitlinien (2020) zur systematischen parodontalen Therapie helfen da in vielen Fällen weiter, mitunter sind neuere und innovative Ansätze aber auch noch nicht inkludiert. In diesem Überblick erfahren Sie wo und bei wem Sie ihre Standardtherapie möglicherweise noch durch geeignete medikamentöse, instrumentelle oder apparative Anwendungen/Adjuvantien optimieren können.

„Der immunkompromittierte Patient in der Parodontitistherapie“ (Prof. Dr. Dirk Ziebolz)
Immunkompromittierte Patienten, wie unter anderem mit rheumatischen Erkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis) oder auch nach Organtransplantation, sind aufgrund ihrer Grunderkrankung als auch begleitenden Medikamenteneinnahme als komplexe Patienten in der zahnmedizinischen Betreuung anzusehen. Zum einen sind potenzielle orale Nebenwirkungen und systemische Infektionsrisiken in Verbindung mit der immunsuppressiven Medikation von praktischer Relevanz. Zum anderen können betroffene Patienten eine Vielzahl erkrankungsbedingter oraler Manifestationen bzw. Symptome aufweisen, wie z.B. Mundschleimhautveränderung und Mundtrockenheit sowie vermehrt parodontale Entzündung. Neben diesen klinischen Aspekten ist eine Veränderung in der Wahrnehmung der Mundgesundheitssituation durch die Patienten von Bedeutung und muss im Rahmen der Parodontitistherapie als auch lebenslangen präventiven Betreuung berücksichtigt werden.
Im Rahmen des Vortrages sollen verschiedene Gruppen immunkompromittierter Patienten entsprechend ihrem potentiellen (oralen) Komplikations- und Erkrankungsrisikos eingestuft und ein umfassendes, fallorientiertes als auch interprofessionell aufgebautes zahnmedizinisches Betreuungskonzept aufzeigt werden.

„Periimplantäre Erkrankungen: Alles anderes in Diagnostik, Therapie und Prävention?“ (Prof. Dr. Dirk Ziebolz)
Periimplantäre Erkrankungen, wie die periimplantäre Mukositis und/oder Periimplantitis, zeigen eine hohe Prävalenz auf. Die Ätiologie und Pathogenese dieser Erkrankungen zeigen Ähnlichkeiten aber auch Unterschiede zu parodontalen Erkrankungen auf. Entsprechend sind bewährte parodontale Therapie- und Präventionsstrategien nicht unmittelbar auf diese Erkrankungsformen zu übertragen. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Justierung der Diagnostik, Therapie als auch einer präventions- und patientenorientierten Betreuung sowohl vor, während und nach der Implantation zwingend notwendig und zeitgemäß zu sein. Hierfür ist ein strukturiertes, präventionsorientiertes Vorgehen / Handeln bereits in der Planungsphase mit Schaffung mundgesunder Verhältnisse und Beseitigung und Kontrolle von Risikofaktoren notwendig. In jedem Fall sind nach der implantatprothetischen Versorgung stringente persönliche als auch regelmäßige professionelle Präventionsmaßnahmen durchzuführen – eine klinische Diagnostik eingeschlossen, um stabile mundgesunde Verhältnisse zu schaffen und die langfristige Implantatgesundheit sicherzustellen.
Im Rahmen des Vortrages sollen Unterschiede von parodontalen und periimplantären Erkrankungen dargestellt und deren Konsequenzen für die klinische Betreuung in Diagnostik, Therapie und Prävention aufgezeigt sowie deren Anpassung in ein patientenorientiertes Betreuungskonzept diskutiert werden.

Kurstermine

Fr 11.07.25, 15:00 – 18:30 Uhr
Sa 12.07.25, 09:00 – 15:00 Uhr

Ansprechpartnerin

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Dann rufen Sie mich an:
Maria Voigt
Tel. 0157 30223328